SIMON GRÜNBERG (12) soll seine Vorhaut opfern – und so endlich das Bündnis mit Abraham eingehen.

Dabei hat er ohnehin schon kein leichtes Leben. Seine Eltern haben sich getrennt, er wohnt abwechselnd bei seinem gläubigen Vater FRANK und seiner sehr weltlich orientierten Mutter HANNAH. Kein Wunder, dass deren Begegnungen mit apokalyptischen Streitigkeiten verbunden sind. Während Hannah sich seit der Trennung ungebremst ihrer Tätigkeit als Autorin erotischer Liebesromane hingibt, ist Frank entschlossen, die Regeln und Rituale des Judentums nun mit noch größerer Konsequenz und Ausdauer zu praktizieren; dazu gehört auch sein dringender Wunsch, dass endlich Simons Beschneidung nachgeholt wird. Für Simon ist dieser Eingriff undenkbar. Er kippt schon um, wenn Ketchup auf seine Pommes spritzt.

Simons Leben erhält eine folgenreiche Wendung, als er sich mit großer Heftigkeit in die neue Rabbinerin REBECCA verliebt, die ungünstigerweise zwanzig Jahre älter ist als er. Aber Simon ist sich sicher: Sie ist sein ‚Weib der ersten Liebe’, für das es, einer Talmudstelle gemäß‚ ‚keinen Ersatz auf der Welt gibt.’

Mit seinen beiden Freunden, CLEMENS und BEN, beschließt Simon, nach allen Regeln der machiavellistischen Kriegslist Rebecca zu erobern.
 Er scheint nicht der einzige zu sein, der es auf Rebecca abgesehen hat – der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Simon meint, in seinem Vater seinen größten Gegner zu erkennen. In dem Jungen entbrennt eine ungeahnte Kampfeslust. Er ist bereit, aufs Ganze zu gehen und seinen ersten Eroberungsfeldzug zu führen: Rebecca wird von nun an Tag und Nacht beobachtet, alles wird über sie gesammelt und im Keller akribisch genau geordnet und studiert; darüber hinaus scheut Simon keine Mühen, die Frau seines Begehrens zu beeindrucken.